Es gibt in der Bibel einen uralten Kampf des von Gott erwählten Volkes gegen die Amalekiter. Amalek ist ein Enkel jenes Esaus, der sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht an Jakob, den späteren Israel, verkauft hat. Die Amalekiter werden wie folgt charakterisiert: ein mächtiges und kriegerisches Volk, das gerade dann angreift, als das Volk Gottes müde und geschwächt war und das dann in erster Linie die Schwächsten tötet. Zwischen dem Volk Gottes und den Amalekitern herrscht Todfeindschaft.
Der Geist des Amalek ist allgegenwärtig. Dieser Geist will Macht. Wann immer Menschen von diesem Geist getrieben werden, genießen sie geradezu den Rausch der Macht. Da fühlen sich stark und überlegen. Gleichzeitig verliert der einzelne Mensch, über den sie Macht bekommen, jeden Wert. Diese Menschen sind so zu jeder bestialischen Handlung fähig.
Noch eines lehrt die Bibel: Das Volk Gottes kann sich gegen die Amalekiter nur dann erfolgreich zu wehr setzen, solange es in Verbindung mit seinem Gott bleibt.
Die Frage, die sich jeder Mensch in jedem Kampf stellen muss, lautet deshalb: „Welcher Geist treibt mich gerade? Der Geist, der das Leben als wertvoll schätzt, das Leben liebt und ihm dient? Oder ein Geist, der Leben vernichten will, der sich aus dieser lebensverachtenden Haltung ständig nährt und den deshalb gerade diese Haltung am Un-Leben erhält?“ Sobald den vom Geist des Amalek erfassten Menschen die Feindbilder abhanden kommen, wird sich der Geist in das auflösen, was er ist. Ein Nichts.